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Ein paar einfache Tipps zur Fastenzeit

Die Fastenzeit ist oft günstig, sich mit Fragen wie Ernährung, Körpergewicht und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Gesundheit aber auch andere Erkrankungen auseinanderzusetzen (es gibt sehr wenige Leiden einschließlich einer Vielzahl von Krebserkrankungen, die nicht mit Übergewicht positiv korreliert wären, das heißt wo nicht Übergewicht einen Risikofaktor darstellte). Dieses Thema steht in meiner Praxis im Mittelpunkt vieler Konsultationen und ich möchte hier einige einfache Tipps, die sich in der Praxis sehr bewährt haben, weitergeben, zumindest zum Teil scheinen sie wenig bekannt zu sein.

Vergleichsweise gut bekannt ist, dass gutes Kauen nicht nur zur besseren Verdauung beiträgt, sondern auch die Menge des zu sich Genommenen vermindert. Mit Beginn der Nahrungsaufnahme werden Botenstoffe ins Blut ausgeschüttet, die diese regulieren und ein Sättigungsgefühl erzeugen. Hastiges Hinunterschlingen von Mahlzeiten begünstigt ein Überessen, da ja die Geschwindigkeit der Ausschüttung dieser Botenstoffe mit der Nahrungsaufnahme nicht schritthalten kann.

Da auch Dehnungsrezeptoren (-melder) im Bereich des Magens zur Erzeugung eines Sättigungsgefühls beitragen, ist die reichliche Aufnahme von Flüssigkeit über den Tag verteilt, essentiell. Hier empfehle ich Leitungswasser (Mineralwasser ist eindeutig nur zweite Wahl).

Obwohl es offensichtlich mit Dinner-Cancelling gute Ergebnisse hinsichtlich Gewichtsabnahme erzielt werden können, scheinen diese eher vorübergehender Natur zu sein. Das Einnehmen von drei Mahlzeiten pro Tag, hier eine warme Mittagsmahlzeit und ein kaltes Abendessen, das nicht später als um 18 Uhr eingenommen werden sollte sind vorzuziehen. Eine nachhaltige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten ist immer wichtig.

Nun noch zwei Tipps, die weniger bekannt sein dürften:

Bei vielen Menschen hat es sich bewährt , sehr rasch nach dem Essen die Zähne zu putzen. Oft ist es so, dass der Nachgeschmack einer Hauptmahlzeit das Verlangen nach Süßem oder anderen Snacks verstärkt. Wenn man sich die Zähne putzt, so ist dieses Phänomen ausgelöscht. Nicht nur Menschen, die auf ihre Zahngesundheit wert legen, überlegen es sich doppelt und dreifach, dann noch einmal etwas zumal Süßes zu essen. 

Bei Menschen mit ausgeprägtem Süßhunger hat sich folgenden Vorgangsweise sehr gut bewährt: Ein nicht zu süßer und nicht zu saurer Apfel sollte gemeinsam mit einer Süßspeise verzehrt werden. Nach bereits zwei bis drei Wochen scheint hier eine Art Umkonditionierung stattzufinden, das heißt das Verlangen nach Süßem springt gewissermaßen auf den Apfel über und kann durch Genuss eines solchen aber gut befriedigt werden. Wenn auch der Apfel hinsichtlich Zufuhr von Süßem nicht gänzlich zu vernachlässigen ist, so ist dies doch die wesentlich kalorienärmere Variante; hier können oft sehr lang anhaltende Erfolge erzielt werden. 

Es bleibt anzumerken, dass es offensichtlich (anders als beim Verlangen nach Salz, was bei der Salzreduktion von Hochdruckpatienten oft eine Rolle spielt) ist, das Verlangen nach Süßem dauerhaft komplett zu löschen. 

In diesem Sinn wünsche ich eine, auch spirituell, ergiebige Fastenzeit und ein gutes Durchhalten bei den uns allen noch bevorstehenden spezifischen Herausforderungen der nächsten Monate.

Schließlich sei noch darauf verwiesen, dass Medikamente oft eine Rolle bei Gewichtszunahme spielen können; gemeinsam Medikamentenlisten auf mögliche, im Einverständnis mit zuständigen Fachärzten oft ohne weiteres reduzierbare Präparate zu durchforsten – vieles wird aus Gewohnheit weitergeschrieben und im Grunde nicht mehr benötigt – ist ein lohnender und sehr wichtiger Nebenaspekt von Beratungen bei mir. 

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!